VERY KLEZMER
GIORA FEIDMAN & GITANES BLONDES
19. Januar 2020 I 18:00 Uhr I beim Hirzinger, Söllhuben
Giora Feidman – Klarinette
Mario Korunic – Violine
Konstantin Ischenko – Akkordeon
Christoph Peters – Gitarre
Simon Ackermann - Kontrabass
Giora Feidman gehört unbestritten zu den bekanntesten und renommiertesten Künstlern jenseits des Pop. Rund um den Globus nehmen ihn die Menschen als Musiker mit glaubwürdiger Botschaft wahr und respektieren ihn als große Bühnenpersönlichkeit.
In einer Welt, in der ein großer Teil der Musik austauschbar geworden ist und genauso gut von einem anderen Interpreten eingespielt werden könnte, bleibt Giora Feidman stets unverkennbar. Niemand spielt die Klarinette so wie er. Nach seinem Ausflug in die Welt der Klassik wird Giora Feidmanzu seinen Wurzeln zurückkehren und mit der Gruppe "Gitanes Blondes" ein spannendes Klezmerprogramm mit der Musik seiner Vorfahren präsentieren.
Der Maestro und seine 4 Musiker öffnen eine Schatzkiste mit Perlen des Klezmers und der Musik des Balkan; sowie mit Celtic-, Gypsy- und Latinoklängen, denn die schönsten Melodien sind Kosmopoliten - sie reisen gerne!
Genießen Sie einen Abend mit traurigen Weisen, wilden Tänzen, mal mit bekannten und mal mit unbekannten Melodien. So vielfältig wie der Stand des Gewürzhändlers auf dem Basar ist ein Abend mit Giora Feidman & Gitanes Blondes. Kurzweilig und spannend, mal zum Träumen, mal zum Lachen. Ein Programm zwischen leidvoller Melancholie und halsbrecherischer Virtuosität.
Karten ab sofort bei allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Biographie
GIORA FEIDMAN - Musik die aus der Seele kommt!
"Mit dem Zittern seiner Lippen drückt er die schönsten Melodien durch das Holz. Mit einem einzigen Atemzug lässt er unzählige Melodien erklingen." ( FAZ )
Ein lebendiges Stück Musikgeschichte – zu Beginn des neuen Jahrtausends. 40 Jahre nachdem Giora Feidman mit seiner Klarinette erstmals in die Welt hinauszog, erscheint dieses Attribut nicht übertrieben.
Als einer der wichtigsten Interpreten zeitgenössischer Musik hat sich Giora Feidman über die Jahrzehnte zu einem Phänomen entwickelt, ist Künstler, Entdecker und Ereignis, ein rastloser Botschafter mit einem Spiel von unverminderter Anziehungskraft.
Kaum beschreibbar, was er mit seiner Klarinette auf der Bühne anstellt: wie sie lacht und weint und erzählt, die Zuhörer packt und immer wieder aufs neue verblüfft.
Und immer noch hält Giora Feidman Ausschau nach Möglichkeiten, seine Musik wieder und wieder im neuen Gewand zu präsentieren. Sein Anspruch auf Vielseitigkeit, seine eigenen innovativen Interpretationen des Tango, Jazz, der Klassik und des Klezmer fügen sich zu einem großen und großartigen Gesamtwerk zusammen.
Die beeindruckende Reichweite seiner musikalischen Aktivitäten spiegelt sich in seinen aktuellen Projekten wieder: Tourneen mit seinem Ensembles, zahlreiche solistische Auftritte sowie die Mitwirkung an verschiedenen Film- Theater- und Musikprojekten machen deutlich, dass Giora Feidman längst zu einem Universalkünstler geworden ist, ausgezeichnet durch einen unverwechselbaren Personalstil, geprägt durch seine kulturellen, religiösen und musikalischen Wurzeln.
1936 als Sohn jüdischer Einwanderer in Argentinien geboren, wird seine Jugend durch die spezifisch jüdische Musiktradition des Klezmer geprägt. Nach einer klassischen Musikausbildung wird Giora Feidman mit 18 Jahren in das Symphonie- und Opernorchester des Teatro Colon in Buenos Aires aufgenommen. Zwei Jahre später folgt die Berufung als jüngster Klarinettist in das Israel Philharmonic Orchestra. In den fast zwei Jahrzehnten seiner Orchesterzugehörigkeit arbeitet er mit allen bedeutenden Dirigenten seiner Zeit. Giora Feidman entwickelt in dieser Zeit sein Verständnis von Musik als die "Sprache der innersten Seele", als ein Mittel der Verständigung, das alle Grenzen überwindet.
Anfang der siebziger Jahre verläßt Feidman das Israel Philharmonic Orchestra und startet mit seiner musikalischen Botschaft die weltweite Renaissance der alten Klezmer-Tradition, bereichert um die vielfältigen Stile klassischer und moderner Musik. Von New York aus, wo er als "King of Klezmer" gefeiert wird, ebnet er dem "jewish soul" den Weg auf die klassische Konzertbühne und schenkt seinen Zuhörern nicht nur eine sehr persönliche Interpretation des Klezmers, sondern eine grenzenlose Hommage an das Leben. Zugleich bleibt seine musikalische Entwicklung in ständigem Fluß. Zusammen mit seinem verschiedenen Ensembles, die ihn bei seinen weltweiten Gastspielen begleiten, schlägt Giora Feidman neue Richtungen ein: rückgreifend auf die Wurzeln seiner argentinischen Heimat, ist der Tango ein wesentliches Element seiner Musik. Mit den aktuellen Projekten baut der Klarinettist eine Brücke zwischen den Kulturen, eine ebenso spannende wie faszinierende Symbiose, die aus Feidmans eigenem biographischen Hintergrund erwächst.
Parallel dazu bleibt Giora Feidman seinen musikalischen Anfängen treu: Auftritte mit zahlreichen namhaften Orchestern und Ensembles wie dem Kronos Quartett oder der Polnischen Kammerphilharmonie kennzeichnen seinen Weg ebenso wie CD-Produktionen mit den Berliner Symphonikern, dem Philharmonischen Kammerorchester München u.a. Neben einem Gastauftritt in der Fernsehreihe "Erstklassisch" mit Senta Berger folgt Giora Feidman im November 2001 einer Einladung des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, um als Solist im Rahmen der Reihe "musica viva" an der Uraufführung eines Werkes von Magret Wolf mitzuwirken. Eine Tournee mit dem Münchner Rundfunkorchester verbindet er im Juli 2002 mit einem Ereignis, auf das die Musikwelt lange gewartet hat: Giora Feidman spielt Mozarts Klarinettenkonzert.
Neben dem Konzertpodium steht die Bühne: In Deutschland beginnt der außergewöhnliche Erfolg Feidmans 1984 mit seinem Auftritt in Peter Zadeks inzwischen legendären "Ghetto"-Inszenierung. Feidmans Talent, seiner Klarinette fast schauspielerische Fähigkeiten zu verleihen, setzt sich 1994 in den Opern "Der Rattenfänger" (Dortmund) und "Lilith" (Bayreuth 1996) sowie dem Theaterstück "Meschugge vor Hoffnung" in den Hamburger Kammerspielen fort.
Internationale Filmprojekte erweitern den musikalischen Wirkungskreis. Anfang der 90er Jahre folgt Giora Feidman einer Einladung Steven Spielbergs und spielt zusammen mit Itzhak Perlman die mit einem Oscar ausgezeichnete Musik für den Film "Schindlers Liste" ein. In dem erfolgreichen Kinofilm "Jenseits der Stille" hat Feidman ebenso einen zentralen Gastauftritt wie in dem Film über das Leben der "Comedian Harmonists" unter der Regie von Joseph Vilsmaier. Darüber hinaus präsentiert sich der Künstler im Rahmen verschiedenster Projekte. Hierzu gehören u.a. die Vertonung des Stummfilmklassikers "Der Golem" und 2005 in seinem Stück "Nothing But Music", einer Inszenierung in zehn poetischen Bildern.
Eine Reise durch die vergangenen Jahrhunderte tritt er seit dem Jahre 2002 Jahren zusammen mit dem Organisten Matthias Eisenberg an.
Der Traum von der Umsetzung einer Musik jenseits aller Schranken ist für Giora Feidman längst Wirklichkeit geworden. Über das rein musikalische Erlebnis hinaus wurden seine Konzerte zum Medium eines neuen Dialogs. 2001 wird er in Berlin aufgrund seiner besonderen Verdienste um die Aussöhnung zwischen Deutschen und Juden mit dem Großen Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. "Lang lebe Giora, seine Klarinette und seine Musik! Er schlägt Brücken zwischen Generationen, Kulturen und Schichten, und er tut es mit vollendeter Kunst!" schrieb Leonard Bernstein.